Nostalgie spielt manchmal auch eine Rolle, aber meistens ist es konkreter Platzmangel, der zum Kauf eines Faltboots führt. Ob im Bootshaus oder zuhause, über den geeigneten Liegeplatz für ein vier bis fünf Meter langes Kanu verfügen nicht viele Freizeitsportler. Da ist ein Faltboot viel praktischer – im Keller, in der Garage, in irgendeiner Zimmerecke findet sich meistens ein passender Lagerplatz für die üblicherweise ein bis drei Bootstaschen. Und besonders kompakte Kandidaten lassen sich zusammengelegt sogar unter das Bett schieben!
Dem Anfänger reicht diese Lösung zunächst. Bevor es auf die nächste Tour geht, wird der Falter in heimischer Umgebung in aller Ruhe aufgebaut und wie ein konventionelles Kajak auf dem Wagendach oder dem Bootsanhänger transportiert. So bleibt sichergestellt, dass man zuhause nichts vergessen hat.
Ein paar Touren später traut sich der Kanut bereits mehr zu, das Boot wird nun sicher verpackt im Kofferaum verstaut. Auf- und Abbau erfolgen wagemutig direkt vor Ort am Zielgewässer: Ein Schritt weiter, aber noch nicht perfekt. Denn am Ende der manchmal mehrtägigen Tour muss ein Auto herangeholt werden, um das abgebaute Kanu wieder aufzunehmen. In der Praxis bedeutet dies eine zeitraubende Hin- und Herfahrerei mittels öffentlichem Nahverkehr und privatem Kraftfahrzeug. Eine lästige Pflichtübung am Ende des spannenden Paddeltags!
Konsequent zu Ende gedacht, gilt es also das Auto überflüssig zu machen. Oder den Bedarf zumindest so weit zu reduzieren, dass es nach der eventuell längeren Anreise auf dem gewählten Parkplatz verbleiben kann. In beiden Fällen müssen Boot und Ausrüstung zeitweise in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgeführt werden. Eine Herausforderung, die aber zu meistern ist.
Hier existiert kein Königsweg, jede Kombination aus Faltboot, Gepäck und Bootswagen führt zu einer eigenen Lösung. Ziel ist es, das Gesamtpaket stabil und für den Transport passend ausgewogen mit dem Bootswagen zu verbinden. Dabei darf nicht vergessen werden, dass das Gepäck in Bahnhof und Zug manövriert werden und zudem durch die Abteiltüren passen muss. Je unauffälliger das Päckchen ausfällt, desto weniger kritisch reagiert das Zugpersonal.
Hat man eine scheinbar passende Lösung gefunden, gilt es diese praktisch zu erproben: Man spaziere mehrere hundert Meter mit dem Bootswagen durch die Gegend, passiere dabei enge Durchgänge und bewältige die eine oder andere Treppe. Klappt dies ohne körperliche Überanstrengung (weil man z.B. einen schlecht ausbalancierten Bootswagen durch Krafteinsatz im Gleichgewicht halten muss) und sitzt das Gepäck am Ende der Tour immer noch tadellos in seiner vorgesehenen Position, dann sollte man zur Sicherheit unbedingt ein, zwei dokumentierende Fotos machen.
Und dann ist endlich alles vorbereitet für die entspannte Paddeltour:
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