MV-Data – Das Lexikon

Funktionseliten in Mecklenburg-Vorpommern von 1945 bis 1952

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Werner Saling

(geb. 1903, gest. n/v)

Generalstaatsanwalt. Vater Vermessungsrat, juristisches Studium, 1932 Refrendariat, nach Protest gegen die 1933 erfolgte Entlassung kurzzeitige Inhaftierung ("Heimtückegesetz"), danach verschiedene Berufe, während des Zweiten Weltkriegs Soldat, 1941 zwischenzeitlich Assessor. Seit 1946 Staatsanwalt beim Oberlandesgericht Schwerin, seit September 1946 Generalstaatsanwalt, im Herbst 1947 in die Auseinandersetzungen um den LDPD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, P. F. Scheffler, involviert, zunehmend in Widerspruch zu Innenminister J. Warnke, Dezember 1947 von W. Bick abgelöst, Januar 1948 Zulassung als Rechtsanwalt, März 1948 Entzug der Zulassung, anschließend Flucht nach Westdeutschland, 1948 Hauptankläger für das Entnazifizierungsverfahren in Lüneburg und Hannover, Rückkehr in die SBZ, Steuerberater in Mecklenburg, 1952 erneut Flucht nach Westdeutschland, 1957 FDP-Kreisgeschäftsführer in Nürtingen. Vor 1933 DVP, parteilos, 1945 parteilos, 1946 SED.

Quellen: Bartusel (1995); SBZ (1993)

Wolfgang Scharenberg

(geb. 1883, gest. 1969)

Arbeitsrichter. Herkunft aus Neubrandenburger Beamtenfamilie, Volksschule, Gymnasium, seit 1901 Studium der Rechtswissenschaften, 1912 - 1914 Rechtsanwalt in Ribnitz, 1914 - 1918 Kriegsdienst, 1921 - 1926 Amtshauptmann in Hagenow, seit 1926 Rechtsanwalt in Bad Kleinen, anschließend Schwerin. 1945 Rechtsanwalt in Schwerin, 1946 Dozent an der Volksrichterschule Schwerin, 1946 - 1951 Erster Vorsitzender des Landesarbeitsgerichts Schwerin, von der SED erzwungener Rücktritt wegen politischer Probleme, danach Rechtsanwalt und Notar in Bad Kleinen. Vor 1933 DDP, SPD, 1945 - Januar 1951 SPD, SED.

Quellen: Dierk Hoffmann; Kurt Redmer; Grewolls (1995); Rolf Bartusel

Paul Friedrich Scheffler

(geb. 1895, gest. n/v)

Fraktionsvorsitzender LDPD. 1945/1946 kommissarischer Leiter der Zweigstelle Rostock des Landgerichts Güstrow, 1945 - November 1946 Vorsitzender der LDPD-Ortsgruppe Rostock, 1946 - Ende 1948 Mitglied des Landtags und Vorsitzender der LDPD-Fraktion (Nachfolger: F. Stratmann), Mitglied des Landesvorstands sowie des Zentralvorstands der LDPD, seit 1947 zunehmend in Konflikte mit der SED verwickelt, Ende 1947 Verhaftung, anschließend Prozeß und Freispruch, Dezember 1948 vor erneutem Verfahren Flucht nach West-Berlin, dort Tätigkeit als Rechtsanwalt, Mitarbeit in der Widerstandsorganisation "Untersuchungsausschuß freiheitlicher Juristen". 1945 - 1948 LDPD.

Quellen: van Melis (1999); Rolf Bartusel

M. N. Schestakow

(geb. n/v, gest. n/v)

SMA-Offizier. August 1947 - August 1950 Leitung des 'Operativen Sektors' des MGB (Ministerium für Staatliche Sicherheit) in Mecklenburg.

Quellen: Alexander von Plato u. a. (Hg.): Sowjetische Speziallager in Deutschland 1945 bis 1950. 1. Bd.: Studien und Berichte. Berlin 1998

Erich Schlesinger

(geb. 1880, gest. 1956)

Hochschullehrer. Juristisches Studium, Promotion, 1925 bis 1933 Ministerialdirektor im Innenministerium von Mecklenburg-Schwerin, 1929 - 1932 Justiz- und Innenminister von Mecklenburg-Schwerin, 1933 pensioniert. Juni - Dezember 1945 Ministerialdirektor, Leitung der Justizabteilung der Landesregierung, von W. Heinrich abgelöst, seit Dezember 1945 Kurator der Universität Rostock, Professor für Verwaltungsrecht, seit 1952 Rektor der Universität Rostock. Parteilos.

Quellen: Rolf Bartusel

Emil Schmiege

(geb. 1897, gest. 1982)

Landgerichtspräsident. Herkunft aus pommerscher Arbeiterfamilie, Volksschule, 1912 - 1929 Flaschenmacher, 1929 - 1933 Angestellter des Fabrikarbeiterverbands, 1934 - 1944 selbständiger Milchhändler, seit Oktober 1944 Soldat, Mai 1945 in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Februar 1946 - September 1946 Teilnahme am ersten Volksrichterlehrgang Schwerin, Oktober 1946 - November 1948 Richter am Amtsgericht Demmin, November 1948 - März 1949 Oberrichter am Landgericht Schwerin, April 1949 - Juli 1952 Präsident des Landgerichts Greifswald (erster Volksrichter in leitender Position in MV), 1950 Teilnahme an den Waldheimer Prozessen, 1952 - 1963 Direktor des Bezirksgerichts Rostock. 1919 SPD, 1945 SPD/SED. Ausgezeichnet mit der Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold.

Quellen: Neue Justiz, 36. Jg. (1982), Nr. 11

Hermann Schuldt

(geb. n/v, gest. n/v)

KPD/SED-Funktionär, Bauer. Dezember 1920 Mitbegründer der KPD-Bezirksleitung Mecklenburg, Kleinbauer in Techentin (Kr. Ludwigslust), Parteiarbeit im Bereich "Landarbeit", 1927 Besuch der Sowjetunion mit einer Delegation des Reichsbauernbundes, 1929-1933 Sekretär der KPD-Bezirksorganisation Mecklenburg, seit 1930 KPD-Reichstagsabgeordneter, Mitglied der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg, Rückkehr nach Deutschland, ca. 1940 verhaftet und wegen "Hochverrats" verurteilt, bei Kriegsende Häftling im Zuchthaus Waldheim. Seit Mai 1945 Mitglied der KPD-Landesleitung Mecklenburg, im August 1945 an der Ausarbeitung des Bodenreformprogramms für Mecklenburg-Vorpommern beteiligt, seit Ende 1946 Landrat für den Kreis Ludwigslust.

Quellen: Geschichte (1986), Michael Manns

Albert Schulz

(geb. 1895, gest. 1974)

SPD-Politiker. Besuch der Volksschule, 1910 - 1914 Lehre als Maschinenbauer auf der Neptunwerft Rostock, Mitglied sozialistische "Freie Jugend", seit 1914 Deutscher Metallarbeiter-Verband, 1915 - 1918 Kriegsdienst, 1919 - 1926 Tätigkeit bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse Rostock, seit 1920 stellvertr. SPD-Vorsitzender in Rostock, 1921 - 1933 Mitglied des Landtags Mecklenburg-Schwerin, 1923 Besuch der Heimvolkshochschule Schloss Tinz, 1924 - 1933 Gauführer Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Mecklenburg-Lübeck, 1926 - 1933 Redakteur Mecklenburgische Volks-Zeitung, 1929 SPD-Vorsitzender Rostock, 1932 Mitglied des Reichstags, 1933 mehrfach inhaftiert, seit 1933 Inhaber eines Zigarrengeschäfts in Rostock, 1939 - 1940 Kriegsdienst, 1941 - Mai 1945 Tätigkeit bei der Segelfliegerhorstkommandantur Warnemünde. Seit Juli 1945 SPD-Vorsitzender in Rostock, seit August 1945 Beisitzer im SPD-Landesvorstand, Februar 1946 - Juli 1949 Oberbürgermeister von Rostock, seit Oktober 1946 Mitglied des Landtags, Februar 1947 Verhaftung durch sowjetischen NKWD und Verurteilung zu zehn Jahren Zwangsarbeit, Juli 1947 überraschende Freilassung und erneut als Oberbürgermeister eingesetzt, August/September 1949 Flucht über Berlin und Lübeck nach Hamburg, Oktober - Dezember 1949 Tätigkeit beim Landesarbeitsamt Hamburg, Januar 1950 - Dezember 1952 Sekretär der Hamburger Bundestagsabgeordneten, Januar 1953 - Dezember 1962 Leitender Bezirkssekretär und stvellvertr. SPD-Vorsitzender Schleswig-Holstein, Tätigkeit im NDR-Verwaltungsrat. 1913 SPD, 1945 - 1949 SPD/SED, seit 1949 SPD.

Quellen: Meik Woyke

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