MV-Data – Das Lexikon

Funktionseliten in Mecklenburg-Vorpommern von 1945 bis 1952

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Hans Georg Noeske

(geb. 13.05.1907, gest. n/v)

Kirchenjurist. Juristisches Studium, 1937 - 1957 als Jurist in der allgemeinen kirchlichen Verwaltung tätig. Seit 1946 Mitlied des Konsistoriums Greifswald der Evangelischen Kirche Pommern.

Quellen: SBZ (1993)

Wilhelm Nudow

(geb. 1894, gest. n/v)

Ministerialdirektor, Funktionär Konsumgenossenschaften. Buchhalter, 1918 Tätigkeit im Zentralverband der Angestellten, 1925 - 1930 Sekretär und Leiter der Berufskrankenkasse der Angestellten in Schwerin, 1930 - 1933 Tätigkeit im Arbeitsamt Mecklenburg-Schwerin, 1933 entlassen. Seit Mai 1945 Angestellter der Stadtverwaltung Schwerin, seit August 1945 Tätigkeit in der Landesverwaltung, November 1946 Ministerialdirektor, 1947 Abteilungsleiter Allgemeine Verwaltung im Sozialministerium, Juni 1948 - Ende 1951 Mitglied des Landesvorstands der Konsumgenossenschaften. 1952 Tätigkeit in der Deutschen Handelszentrale Lebensmittel in Ahlbeck, 1946 Mitglied im SED-Ortsvorstand Schwerin.

Quellen: SBZ (1993)

Wilhelm Nuppnau

(geb. 1906, gest. n/v)

VdgB-Funktionär. Nach 1945 Mitglied der Vereinigung für gegenseitige Bauernhilfe (VdgB), 1950 - 1952 VdgB-Landessekretär, 1950 - 1952 Mitglied des Landtags, 1952/1953 Abteilungsleiter im Landwirtschaftsministerium der DDR, 1954 - 1962 Tätigkeit im Ministerium für Außen- und Innerdeutschen Handel, 1962 - 1971 Generaldirektor [?] der staatlichen Außenhandelsvereinigung.

Quellen: SBZ (1993)

Johann Oldach

(geb. 1872, gest. n/v)

SPD-Politiker. Arbeiter, 1918/1919 Mitglied des Verfassungsgebenden Landtags Mecklenburg-Schwerin, Geschäftsführer der Konsumgenossenschaft Wismar, Stadtverordneter in Wismar. Juni 1945 als möglicher Amtsträger in der neuzubildenden Landesverwaltung genannt. Vor 1933 SPD, 1945 SPD.

Quellen: Klaus Schwabe: Zwischen Krone und Hakenkreuz. Sindelfingen 1994; van Melis (1999)

Otto Ortmann

(geb. 1891, gest. n/v)

Funktionär Konsumgenossenschaften. 1932 - 1942 Leiter der Konsumgenossenschaft bzw. des Versorgungsrings Güstrow. 1945 Treuhänder für den "Gemeinschaftswerk-Versorgungsring" in Mecklenburg, 1945/1946 Leiter des Landesorganisationsbüros der Konsumgenossenschaften, Mai 1946 - Ende 1951 Landesvorstandsmitglied des Konsumverbands, seit 1946 Mitglied des SED-Kreisvorstands Güstrow. 1913 SPD, seit 1945 SPD, SED.

Quellen: SBZ (1993)

Emil Otto

(geb. 1903, gest. 1977)

FDGB-Funktionär. Herkunft aus Kolberger Arbeiterfamilie, 1918 Teilnahme an der "Novemberrevolution" in Kolberg, Landarbeiter, seit 1922 Bauarbeiter im Ruhrgebiet, 1923 KJVD, 1924 - 1927 arbeitslos, seit 1929 Tätigkeit in der KPD-Bezirksleitung Pommern, Besuch der Zentralen KPD-Parteischule "Rosa Luxemburg" in Fichtenau/Schöneiche und 1931/1932 der "Internationalen Leninschule" in Moskau, Januar 1933 Bezirkssekretär der KPD Mecklenburg, 1933 - 1941 Inhaftierung im Zuchthaus Dreibergen-Bützow und im KZ Sachsenhausen, 1943 Kriegsdienst, zur Roten Armee desertiert, Besuch der Antifa-Schule in Talizi. Seit 1946 leitende Gewerkschaftsfunktionen in MV, 1947 - 1950 Vorsitzender des FDGB-Landesvorstands, seit 1950 Vorsitzender des Zentralvorstands der IG Metall, 1952 - 1953 Vertreter des FDGB beim Weltgewerkschaftsbund in Wien, 1956 - 1961 Vorsitzender des FDGB-Bezirksvorstands Gera. 1923 KPD, 1946 SED.

Quellen: Geschichte (1986)

Friedrich Wilhelm Otto

(geb. 1897, gest. n/v)

LDPD-Politiker. Seit 1945 Stadtrat und Erster Vorsitzender der LDPD-Kreisleitung in Wismar, ab 1947 Mitglied der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische-Freundschaft, März 1948 - April 1949 Beisitzer im LDPD-Landesvorstand, November 1950 - 1952 Mitglied und seit Juli 1951 Präsidiumsmitglied (Zweiter Vizepräsident) des Landtags, ab August 1952 stellvertr. Vorsitzender und seit Juni 1955 Vorsitzender der LDPD-Bezirksleitung Rostock, seit Juli 1953 Mitglied des LDPD-Parteivorstands, August 1952 - Oktober 1963 Mitglied des Bezirkstags Rostock. 1945 LDPD.

Quellen: SBZ (1993)

Günter Peters

(geb. 11.08.1928, gest. 20.08.2013)

Architekt und Ministerialbaudirektor. Kindheit und Jugend in Waren/Mecklenburg, 1943-1945 Marinehelfer in Brunsbüttel/Schleswig-Holstein. 1947-1949 Studium an der Ingenieurschule Wismar und Leipzig, 1949-1951 Architekt und Bauleiter bei der Bauunion Waren, 1952 Stellvertreter des Hauptabteilungsleiters für Aufbau im Ministerium für Wirtschaft Mecklenburg, Ministerialbaudirektor, 1952-1960 Mitglied des Rats des Bezirkes Rostock als Abteilungsleiter Aufbau und Bezirksbaudirektor. 1960-1963 Generaldirektor VVB Industrie- und Spezialbau, 1963-1965 Abteilungsleiter Aufbau der Staatlichen Plankommission, 1966-1974 Stadtrat und Stadtbaudirektor im Magistrat von Berlin, 1966-1990 Kandidierendes Mitglied der Bauakademie, 1973 Dissertation, 1975-1980 Stellvertreter des Oberbürgermeisters für Investitionen und Bauwesen, gleichzeitig Bezirksbaudirektor des Magistrats von Berlin, 1980 Invalidisierung und Beginn Tätigkeit als Bauhistoriker, 1981-1990 Leiter der Forschungsgruppe Zeitgeschichte Bauwesen, nach 1990 verschiedene leitende Funktionen in den Bereichen Bauingenieurswesen und Baugeschichte, darunter 1990 als Leiter der Forschungsstelle Baugeschichte Berlin.

Quellen: Oleg Peters

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Über das MV-Data-Projekt

Mein erstes und damit ältestes Web-Projekt: 1997/98 konzipiert, war das Ziel dieser 1999 entstandenen Online-Datenbank, biographische Informationen über die Funktionseliten in Politik und Gesellschaft Mecklenburg – Vorpommerns von 1945 bis 1952 systematisch zu erfassen und (geschichts-)interessierten Personen kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Die Daten haben seitdem mehrfach die technische Basis gewechselt. Auf Servern der Universität Münster lief die Website in HTML & Perl, als Datenbasis diente zunächst eine sogenannte flatfile database, 2001 wurde der Internet-Auftritt dann in die damals durchaus interessante Programmiersprache ColdFusion samt einer Mysql-Datenbank portiert. Mein persönliches & berufliches Interesse verschob sich danach zusehends in Richtung PHP und des CMS Typo3, 2007 folgte dann auch MV-Data in diese Umgebung. Dort verblieb es mehrere Typo3-Upgrades lang bis 2021. Da mir der Betrieb einer einzelnen CMS-Installation für die überschaubare MV-Data-Website schon länger etwas übertrieben vorkam, nutzte ich das nächste anstehende Typo3-Upgrade, um MV-Data in die WordPress-Umgebung meiner privaten Website zu überführen. Dafür waren lediglich ein passendes WordPress-Plugin zu programmieren und der Datenbestand per Export von einer Datenbank in die andere zu übertragen. Mit einer Lebenszeit von mehr als zwei Dekaden spiegelt MV-Data inzwischen selber ein Stück Internet-Geschichte wieder!

Doch zurück zum Thema: Die vorhandenen Einträge sind von teilweise sehr unterschiedlicher Herkunft, die Spannbreite reicht von einzelnen Zufallsfunden bis bis hin zu Ergebnissen größerer Forschungsprojekte, wie etwa Dissertationen, Monographien etc.

Als Online-Lexikon stellt das MV-Data-Projekt kein fertiges Produkt dar, sondern ist im Entstehen begriffen. Wenn Sie Ideen für weitere Einträge haben oder bestehende ergänzen oder korrigieren möchten, freuen ich mich sehr über Ihre E-Mail oder einen Brief.

Verwendete Quellen

Grundsätzlich werden die verwendeten Quellen am Ende jedes Eintrags genannt. Soweit die biographischen Angaben aus den unten aufgeführten Monographien entstammen, wird im Quellennachweis jedoch nur der Kurztitel zitiert. Bei Biographien, die noch nicht oder nur teilweise publiziert wurden, ist der jeweilige Quellenlieferant genannt.

Bartusel (1995) Rolf Bartusel: Die Politisierung der Justiz in Mecklenburg – Vorpommern 1945 – 1952. (Magisterarbeit) Münster 1995

BHB (1995/96) Biographisches Handbuch der SBZ/DDR 1945 – 1990. Hg. von Gabriele Baumgartner und Dieter Hebig. 2 Bde. München 1995/96

Buch (1982) Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. Berlin, Bonn 1982

Buchstab (o. J.) Günter Buchstab (Hg.): Verfolgt und entrechtet. Die Ausschaltung Christlicher Demokraten unter sowjetischer Besatzung und SED-Herrschaft 1945 – 1961. Eine biographische Dokumentation. o. O., o. J.

FG LHAS Datenmaterial der Forschungsgruppe „MdI-Geschichte“ des Landeshauptarchivs Schwerin (Ende 60er/Anfang 70er Jahre)

Foitzik (1999) Jan Foitzik: Sowjetische Militäradministration (SMAD) 1945 – 1949. Struktur und Funktion. Berlin 1999

Geschichte (1986) Geschichte der Landesparteiorganisation der SED Mecklenburg 1945 – 1952. Hg. von den Bezirksleitungen der SED Neubrandenburg, Rostock, Schwerin. Rostock 1986

Geschichte (1970) Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Berlin (Ost) 1970

Grewolls (1995) Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Bremen 1995

van Melis (1999) Damian van Melis: Entnazifizierung in Mecklenburg-Vorpommern. Herrschaft und Verwaltung 1945 – 1948. München 1999

Rottleuthner (1994) Hubert Rottleuthner (Hg.): Steuerung der Justiz in der DDR. Einflußnahme der Politik auf Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte. Köln 1994

SBZ (1993) SBZ-Handbuch, Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945-1949. Hg. von Martin Broszat und Hermann Weber. München 1993

SBZ (1961) SBZ-Biographie. Ein biographisches Nachschlagebuch über die Sowjetische Besatzungszone Deutschlands. Bonn, Berlin (West) 1961

Sozialismus (1999) Sozialismus auf dem platten Land. Tradition und Transformation in Mecklenburg-Vorpommern von 1945 bis 1952. Hg. von D. van Melis. Schwerin 1999

Vereint (1966) Vereint sind wir alles. Erinnerungen an die Gründung der SED. Berlin (Ost) 1966

WwW (1995) Wer war wer in der DDR. Ein biographisches Handbuch. Hg. von Bernd-Rainer Barth u. a. Frankfurt/Main 1995

Mitarbeit

Die folgenden Personen haben mit Ihren Beiträgen, Einzelinformationen und/oder Korrekturen freundlicherweise zum Ausbau des MV-Data-Projekts beigetragen.

Dr. Rolf Bartusel: Trisinus GmbH, Münster
Dr. Klaus Baudis: Leiter der ehemaligen Forschungsgruppe „Geschichte des Ministeriums des Innern“ des Mecklenburgischen Landeshauptarchivs, Schwerin
Prof. Dr. Richard Bessel: University of York, York (UK)
Henrik Bispinck: Humboldt-Universität, Berlin
Dr. Jan Foitzik: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Grete Grewolls: Bibliotheksrätin, Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin
Dr. Martin Handschuck: Universität Rostock
Andreas Herbst: Diplom-Historiker, Forschungsbereich Widerstandsgeschichte an der
FU Berlin (Gedenkstätte Deutscher Widerstand)
Dr. Erika M. Hoerning: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin
Dr. Dierk Hoffmann: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landeshauptarchivs Schwerin, Schwerin
Prof. Dr. Joachim Mai: Greifswald
Dr. Helge Matthiesen: Waldeckische Landeszeitung, Korbach
Dr. Damian van Melis: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Dr. Jens Murken: Justus-Liebig-Universität, Giessen
Dr. Mario Niemann: Universität Rostock, Rostock
Oleg Peters: Diplomhistoriker, Berlin
Mathias Rautenberg MA: Geschichtswerkstatt Rostock e.V., Rostock
Dr. Elke Scherstjanoi: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Dr. Martin Schramm: Universität Bayreuth
Dr. Michael Schwartz: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Dr. Andreas Wagner: Politische Memoriale e.V., Schwerin
Angrit Weber MA: Geschichtswerkstatt Rostock e.V., Rostock
Meik Woyke: Universität Hamburg, Hamburg

Gefördertes Projekt

Das Projekt wurde 1998 bis 2000 von der Fritz-Thyssen-Stiftung finanziell gefördert.