MV-Data – Das Lexikon

Funktionseliten in Mecklenburg-Vorpommern von 1945 bis 1952

Alle | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z
« Zurück  |  Weiter »
Zeige Einträge 177 bis 184 von 261

Georg Pietruschka

(geb. n/v, gest. n/v)

Abteilungsleiter Verwaltung. Studium der Medizin, Promotion, Arzt, Antifa-Schule in der Sowjetunion. seit 1948 Hauptabteilungsleiter Gesundheitswesen im Sozialministerium. Nach 1945 KPD/SED.

Quellen: FG LHAS, SBZ (1993)

Werner Pöhls

(geb. 1890, gest. n/v)

Minister. Vor 1945 in der Innenabteilung des mecklenburgischen Staatsministeriums tätig. Nach 1945 Referent in der Landesverwaltung, seit 1947 im Landwirtschaftsministerium tätig, Oktober 1949 - Juli 1950 als Nachfolger von Friedrich Burmeister Minister für Arbeit und Sozialwesen, Juli - November 1950 Minister für das Gesundheitswesen. CDU.

Quellen: FG LHAS

Gerhard Popp

(geb. 1924, gest. n/v)

Studentenvertreter CDU. Studium der Medizin an der Universität Rostock, Vorsitzender der CDU-Hochschulgruppe, Juli 1950 nach der Weigerung, einen politisch oppositionell eingestellten Kommilitonen im Studentenrat zu verurteilen festgenommen, Oktober 1950 vom Sowjetischen Militärtribunal Schwerin wegen "antisowjet. Hetze" zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt, in Bautzen und Waldheim inhaftiert, Januar 1954 entlassen. 1947 CDU.

Quellen: Buchstab (o. J.)

Lothar Prenk

(geb. 1924, gest. n/v)

Studentenvertreter Kirche. Studium der Pädagogik an der Universität Rostock, Sprecher der Katholischen Studentengemeinde, Kontakte zu caritativen Einrichtungen in Westdeutschland, Unterstützung seiner Eltern 1949 bei der Flucht, März 1950 vom NKWD in Rostock verhaftet, Dezember 1950 vom Sowjetischen Militärtribunal Schwerin auf Grundlage des Russischen Strafgesetzbuchs § 58,6 wegen angeblicher Spionage zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt, Lageraufenthalt in Taischet, Tschuna und Reschotje, Oktober 1955 entlassen. 1948 CDU.

Quellen: Buchstab (o. J.)

Peter-Paul Prybylowski

(geb. n/v, gest. n/v)

Staatsanwalt. Herkunft aus Arbeiterfamilie, September 1945 - 1948 Staatsanwalt am Landgericht Güstrow, 1946 Anschuldigungen wegen krimineller Vergehen gegen ihn, auf Initiative von Innenminister Johannes Warnke 1947 - Mai 1948 leitender Staatsanwalt der Großen Strafkammer in Schwerin und aufsichtsführender Staatsanwalt für die mit der Durchführung des Entnazifizierungsbefehls Nr. 201 der Sowjetischen Militäradministration vom 16. August 1947 beauftragten Strafkammern an den Landgerichten, abgelöst von Gustav Enskat. 1924 KPD, 1946 SED.

Quellen: van Melis (1999)

Ernst Puchmüller

(geb. 1897, gest. 1976)

VVN-Funktionär. Ausbildung zum Bäcker, im ersten Weltkrieg als Soldat teilweise erblindet, seit 1933 politische Untergrundarbeit, 1936 - 1945 Haft, dabei vollständig erblindet. 1945 - 1947 Erster Vorsitzender bzw. Sekretär der KPD/SED-Kreisleitung Schönberg, 1947 Vorsitzender der "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes" (VVN) in Mecklenburg-Vorpommern, anschließend Direktor einer Blindenanstalt. 1917 SPD, 1918 USPD, 1920 KPD, 1946 SED.

Quellen: SBZ (1993)

-- Puhlmann

(geb. 1898, gest. n/v)

Abteilungsleiter Verwaltung. 1947 - mindestens September 1949 Leiter des Landespreisamts im Finanzministerium. Nach 1945 parteilos, LDPD.

Quellen: SBZ (1993), FG LHAS

Bernhard Quandt

(geb. 14.04.1903 in Rostock, gest. 02.08.1999 in Schwerin)

SED-Politiker, Minister, Ministerpräsident. Herkunft aus Rostocker Arbeiterfamilie, Volksschule, Ausbildung zum Metallarbeiter, 1920 SAJ, 1932/1933 Mitglied des Landtags Mecklenburg-Schwerin, 1933 wegen illegaler KPD-Arbeit zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, 1937 - 1939 Notstandsarbeiter, 1939 - 1945 in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau inhaftiert. 1945 Rückkehr nach MV, Erster KPD-Kreissekretär in Güstrow, Landrat des Kreises Güstrow, seit 1945 Zweiter Sekretär der KPD-Landesleitung bzw. SED-Organisationssekretär, Dezember 1946 - 1952 Mitglied des Landtags, Februar 1948 - August 1951 als Nachfolger von O. Möller Minister für Landwirtschaft, Februar 1948 - Februar 1951 Minister für Landwirtschaft, abgelöst von W. Steudte, August 1951 - Juli 1952 Ministerpräsident, 1952 - 1974 Erster SED-Sekretär des Bezirks Schwerin und Mitglied des Bezirkstags, Mitglied der Ständigen Kommission für Landwirtschaft des Bezirkstags Schwerin, 1953/1954 und 1958 - 1990 Mitglied der Volkskammer, 1958 - 1989 Mitglied des ZK der SED. 1920 SPD, 1923 KPD, seit 1945 KPD/SED.

Quellen: FG LHAS, WwW (1995)

« Zurück  |  Weiter »
Zeige Einträge 177 bis 184 von 261

Über das MV-Data-Projekt

Mein erstes und damit ältestes Web-Projekt: 1997/98 konzipiert, war das Ziel dieser 1999 entstandenen Online-Datenbank, biographische Informationen über die Funktionseliten in Politik und Gesellschaft Mecklenburg – Vorpommerns von 1945 bis 1952 systematisch zu erfassen und (geschichts-)interessierten Personen kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Die Daten haben seitdem mehrfach die technische Basis gewechselt. Auf Servern der Universität Münster lief die Website in HTML & Perl, als Datenbasis diente zunächst eine sogenannte flatfile database, 2001 wurde der Internet-Auftritt dann in die damals durchaus interessante Programmiersprache ColdFusion samt einer Mysql-Datenbank portiert. Mein persönliches & berufliches Interesse verschob sich danach zusehends in Richtung PHP und des CMS Typo3, 2007 folgte dann auch MV-Data in diese Umgebung. Dort verblieb es mehrere Typo3-Upgrades lang bis 2021. Da mir der Betrieb einer einzelnen CMS-Installation für die überschaubare MV-Data-Website schon länger etwas übertrieben vorkam, nutzte ich das nächste anstehende Typo3-Upgrade, um MV-Data in die WordPress-Umgebung meiner privaten Website zu überführen. Dafür waren lediglich ein passendes WordPress-Plugin zu programmieren und der Datenbestand per Export von einer Datenbank in die andere zu übertragen. Mit einer Lebenszeit von mehr als zwei Dekaden spiegelt MV-Data inzwischen selber ein Stück Internet-Geschichte wieder!

Doch zurück zum Thema: Die vorhandenen Einträge sind von teilweise sehr unterschiedlicher Herkunft, die Spannbreite reicht von einzelnen Zufallsfunden bis bis hin zu Ergebnissen größerer Forschungsprojekte, wie etwa Dissertationen, Monographien etc.

Als Online-Lexikon stellt das MV-Data-Projekt kein fertiges Produkt dar, sondern ist im Entstehen begriffen. Wenn Sie Ideen für weitere Einträge haben oder bestehende ergänzen oder korrigieren möchten, freuen ich mich sehr über Ihre E-Mail oder einen Brief.

Verwendete Quellen

Grundsätzlich werden die verwendeten Quellen am Ende jedes Eintrags genannt. Soweit die biographischen Angaben aus den unten aufgeführten Monographien entstammen, wird im Quellennachweis jedoch nur der Kurztitel zitiert. Bei Biographien, die noch nicht oder nur teilweise publiziert wurden, ist der jeweilige Quellenlieferant genannt.

Bartusel (1995) Rolf Bartusel: Die Politisierung der Justiz in Mecklenburg – Vorpommern 1945 – 1952. (Magisterarbeit) Münster 1995

BHB (1995/96) Biographisches Handbuch der SBZ/DDR 1945 – 1990. Hg. von Gabriele Baumgartner und Dieter Hebig. 2 Bde. München 1995/96

Buch (1982) Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. Berlin, Bonn 1982

Buchstab (o. J.) Günter Buchstab (Hg.): Verfolgt und entrechtet. Die Ausschaltung Christlicher Demokraten unter sowjetischer Besatzung und SED-Herrschaft 1945 – 1961. Eine biographische Dokumentation. o. O., o. J.

FG LHAS Datenmaterial der Forschungsgruppe „MdI-Geschichte“ des Landeshauptarchivs Schwerin (Ende 60er/Anfang 70er Jahre)

Foitzik (1999) Jan Foitzik: Sowjetische Militäradministration (SMAD) 1945 – 1949. Struktur und Funktion. Berlin 1999

Geschichte (1986) Geschichte der Landesparteiorganisation der SED Mecklenburg 1945 – 1952. Hg. von den Bezirksleitungen der SED Neubrandenburg, Rostock, Schwerin. Rostock 1986

Geschichte (1970) Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Berlin (Ost) 1970

Grewolls (1995) Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Bremen 1995

van Melis (1999) Damian van Melis: Entnazifizierung in Mecklenburg-Vorpommern. Herrschaft und Verwaltung 1945 – 1948. München 1999

Rottleuthner (1994) Hubert Rottleuthner (Hg.): Steuerung der Justiz in der DDR. Einflußnahme der Politik auf Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte. Köln 1994

SBZ (1993) SBZ-Handbuch, Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945-1949. Hg. von Martin Broszat und Hermann Weber. München 1993

SBZ (1961) SBZ-Biographie. Ein biographisches Nachschlagebuch über die Sowjetische Besatzungszone Deutschlands. Bonn, Berlin (West) 1961

Sozialismus (1999) Sozialismus auf dem platten Land. Tradition und Transformation in Mecklenburg-Vorpommern von 1945 bis 1952. Hg. von D. van Melis. Schwerin 1999

Vereint (1966) Vereint sind wir alles. Erinnerungen an die Gründung der SED. Berlin (Ost) 1966

WwW (1995) Wer war wer in der DDR. Ein biographisches Handbuch. Hg. von Bernd-Rainer Barth u. a. Frankfurt/Main 1995

Mitarbeit

Die folgenden Personen haben mit Ihren Beiträgen, Einzelinformationen und/oder Korrekturen freundlicherweise zum Ausbau des MV-Data-Projekts beigetragen.

Dr. Rolf Bartusel: Trisinus GmbH, Münster
Dr. Klaus Baudis: Leiter der ehemaligen Forschungsgruppe „Geschichte des Ministeriums des Innern“ des Mecklenburgischen Landeshauptarchivs, Schwerin
Prof. Dr. Richard Bessel: University of York, York (UK)
Henrik Bispinck: Humboldt-Universität, Berlin
Dr. Jan Foitzik: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Grete Grewolls: Bibliotheksrätin, Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin
Dr. Martin Handschuck: Universität Rostock
Andreas Herbst: Diplom-Historiker, Forschungsbereich Widerstandsgeschichte an der
FU Berlin (Gedenkstätte Deutscher Widerstand)
Dr. Erika M. Hoerning: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin
Dr. Dierk Hoffmann: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landeshauptarchivs Schwerin, Schwerin
Prof. Dr. Joachim Mai: Greifswald
Dr. Helge Matthiesen: Waldeckische Landeszeitung, Korbach
Dr. Damian van Melis: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Dr. Jens Murken: Justus-Liebig-Universität, Giessen
Dr. Mario Niemann: Universität Rostock, Rostock
Oleg Peters: Diplomhistoriker, Berlin
Mathias Rautenberg MA: Geschichtswerkstatt Rostock e.V., Rostock
Dr. Elke Scherstjanoi: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Dr. Martin Schramm: Universität Bayreuth
Dr. Michael Schwartz: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Dr. Andreas Wagner: Politische Memoriale e.V., Schwerin
Angrit Weber MA: Geschichtswerkstatt Rostock e.V., Rostock
Meik Woyke: Universität Hamburg, Hamburg

Gefördertes Projekt

Das Projekt wurde 1998 bis 2000 von der Fritz-Thyssen-Stiftung finanziell gefördert.