Funktionseliten in Mecklenburg-Vorpommern von 1945 bis 1952
Walter Neuwirth
(geb. n/v, gest. n/v)
Abteilungsleiter Verwaltung. Seit 1949 Leiter des Amts zum Schutze des Volkseigentums im Innenministerium MV (1950 Hauptabteilung), 1952 Abteilungsleiter Reparationen beim Ministerpräsidenten, später Vorsitzender der Plankommission beim Rat des Bezirks Schwerin, stellvertr. Vorsitzender des Wirtschaftsrats des Bezirks Schwerin. Nach 1945 SED.
Quellen: FG LHAS, SBZ (1993)
Wilhelm Niemann
(geb. 1881, gest. n/v)
Funktionär Konsumgenossenschaften. 1945/1946 Vorsitzender der Konsumgenossenschaft (KG) Parchim, seit Oktober 1946 Bürgermeister in Parchim, seit Mai 1946 Mitglied des KG-Aufsichtsrat MV. Nach 1945 SPD, SED.
Quellen: SBZ (1993); Kurt Stüdemann: Zur mecklenburgischen Zeitgeschichte. Parchim 1945-1947. Schwerin 1997.
Luise Nierste
(geb. 1907, gest. n/v)
DFD-Landesvorsitzende. 1923 und 1927 Tätigkeit im Landessekretariat der SPD Mecklenburg-[Schwerin?], 1926 Redaktionsmitglied "Das freie Wort" in Schwerin, 1927 Parteisekretärin der SPD Mecklenburg-[Schwerin?], 1933 - 1945 Hausfrau, seit 1945 Mitglied der antifaschistischen Frauenausschüsse in Mecklenburg-Vorpommern, März 1946 Redakteurin der "Landeszeitung" in Schwerin, 1946 Mitglied des Landtags, Juli 1946 Leiterin der Landesfrauenausschüsse, 1947 Mitbegründerin und bis 1949 Landesvorsitzende des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD) (Nachfolgerin: Luise Ernst), 1948 Regierungsrätin im Apparat der Landesregierung, bis 1950 Mitglied des Volksrats bzw. der Volkskammer. Vor 1933 SPD, seit 1945 SPD/SED.
Quellen: SBZ (1993); BHB (1995/96)
A. N. Nikipelow
(geb. 1903, gest. n/v)
SMA-Offizier. Bis 1947 Mitarbeiter der Parteikontrollkommission beim ZK der KPdSU, seit August 1947 stellvertr. Leiter für politische Fragen, 1949 Leitung des "Operativen Sektors" des MGB (Ministerium für Staatliche Sicherheit) bei der SMAM.
Quellen: Foitzik (1999)
Dmitrij Michajlowitsch Nikitin
(geb. n/v, gest. n/v)
SMA-Offizier. Juni 1945 - Mai 1947 Leitung des "Operativen Sektors" des NKVD (Volkskommissariat für Inneres) bzw. seit Mitte 1946 des MGB (Ministerium für Staatliche Sicherheit) in Mecklenburg.
Quellen: Alexander von Plato u. a. (Hg.): Sowjetische Speziallager in Deutschland 1945 bis 1950. 1. Bd.: Studien und Berichte. Berlin 1998
Franz Nitt
(geb. n/v, gest. n/v)
CDU-Politiker. Vor 1933 Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. 1945 Mitbegründer der CDU auf Rügen, Juni - Dezember 1946 CDU-Landesgeschäftsführer, seit Mai 1948 Mitglied des CDU-Arbeitskreises in Ost-Berlin, 1949 - Februar 1950 Referatsleiter Personal beim CDU-Parteivorstand, Januar 1947 - August 1949 Bezirksrat für Ernährung in Berlin, abgelöst wegen "reaktionärer" Einstellung, Mai 1949 - Oktober 1950 Mitglied des Volksrats bzw. der Volkskammer.
Quellen: SBZ (1993)
Hans Georg Noeske
(geb. 13.05.1907, gest. n/v)
Kirchenjurist. Juristisches Studium, 1937 - 1957 als Jurist in der allgemeinen kirchlichen Verwaltung tätig. Seit 1946 Mitlied des Konsistoriums Greifswald der Evangelischen Kirche Pommern.
Quellen: SBZ (1993)
Wilhelm Nudow
(geb. 1894, gest. n/v)
Ministerialdirektor, Funktionär Konsumgenossenschaften. Buchhalter, 1918 Tätigkeit im Zentralverband der Angestellten, 1925 - 1930 Sekretär und Leiter der Berufskrankenkasse der Angestellten in Schwerin, 1930 - 1933 Tätigkeit im Arbeitsamt Mecklenburg-Schwerin, 1933 entlassen. Seit Mai 1945 Angestellter der Stadtverwaltung Schwerin, seit August 1945 Tätigkeit in der Landesverwaltung, November 1946 Ministerialdirektor, 1947 Abteilungsleiter Allgemeine Verwaltung im Sozialministerium, Juni 1948 - Ende 1951 Mitglied des Landesvorstands der Konsumgenossenschaften. 1952 Tätigkeit in der Deutschen Handelszentrale Lebensmittel in Ahlbeck, 1946 Mitglied im SED-Ortsvorstand Schwerin.
Quellen: SBZ (1993)
Über das MV-Data-Projekt
Mein erstes und damit ältestes Web-Projekt: 1997/98 konzipiert, war das Ziel dieser 1999 entstandenen Online-Datenbank, biographische Informationen über die Funktionseliten in Politik und Gesellschaft Mecklenburg – Vorpommerns von 1945 bis 1952 systematisch zu erfassen und (geschichts-)interessierten Personen kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Die Daten haben seitdem mehrfach die technische Basis gewechselt. Auf Servern der Universität Münster lief die Website in HTML & Perl, als Datenbasis diente zunächst eine sogenannte flatfile database, 2001 wurde der Internet-Auftritt dann in die damals durchaus interessante Programmiersprache ColdFusion samt einer Mysql-Datenbank portiert. Mein persönliches & berufliches Interesse verschob sich danach zusehends in Richtung PHP und des CMS Typo3, 2007 folgte dann auch MV-Data in diese Umgebung. Dort verblieb es mehrere Typo3-Upgrades lang bis 2021. Da mir der Betrieb einer einzelnen CMS-Installation für die überschaubare MV-Data-Website schon länger etwas übertrieben vorkam, nutzte ich das nächste anstehende Typo3-Upgrade, um MV-Data in die WordPress-Umgebung meiner privaten Website zu überführen. Dafür waren lediglich ein passendes WordPress-Plugin zu programmieren und der Datenbestand per Export von einer Datenbank in die andere zu übertragen. Mit einer Lebenszeit von mehr als zwei Dekaden spiegelt MV-Data inzwischen selber ein Stück Internet-Geschichte wieder!
Doch zurück zum Thema: Die vorhandenen Einträge sind von teilweise sehr unterschiedlicher Herkunft, die Spannbreite reicht von einzelnen Zufallsfunden bis bis hin zu Ergebnissen größerer Forschungsprojekte, wie etwa Dissertationen, Monographien etc.
Als Online-Lexikon stellt das MV-Data-Projekt kein fertiges Produkt dar, sondern ist im Entstehen begriffen. Wenn Sie Ideen für weitere Einträge haben oder bestehende ergänzen oder korrigieren möchten, freuen ich mich sehr über Ihre E-Mail oder einen Brief.
Verwendete Quellen
Grundsätzlich werden die verwendeten Quellen am Ende jedes Eintrags genannt. Soweit die biographischen Angaben aus den unten aufgeführten Monographien entstammen, wird im Quellennachweis jedoch nur der Kurztitel zitiert. Bei Biographien, die noch nicht oder nur teilweise publiziert wurden, ist der jeweilige Quellenlieferant genannt.
Bartusel (1995) Rolf Bartusel: Die Politisierung der Justiz in Mecklenburg – Vorpommern 1945 – 1952. (Magisterarbeit) Münster 1995
BHB (1995/96) Biographisches Handbuch der SBZ/DDR 1945 – 1990. Hg. von Gabriele Baumgartner und Dieter Hebig. 2 Bde. München 1995/96
Buch (1982) Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. Berlin, Bonn 1982
Buchstab (o. J.) Günter Buchstab (Hg.): Verfolgt und entrechtet. Die Ausschaltung Christlicher Demokraten unter sowjetischer Besatzung und SED-Herrschaft 1945 – 1961. Eine biographische Dokumentation. o. O., o. J.
FG LHAS Datenmaterial der Forschungsgruppe „MdI-Geschichte“ des Landeshauptarchivs Schwerin (Ende 60er/Anfang 70er Jahre)
Foitzik (1999) Jan Foitzik: Sowjetische Militäradministration (SMAD) 1945 – 1949. Struktur und Funktion. Berlin 1999
Geschichte (1986) Geschichte der Landesparteiorganisation der SED Mecklenburg 1945 – 1952. Hg. von den Bezirksleitungen der SED Neubrandenburg, Rostock, Schwerin. Rostock 1986
Geschichte (1970) Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Berlin (Ost) 1970
Grewolls (1995) Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Bremen 1995
van Melis (1999) Damian van Melis: Entnazifizierung in Mecklenburg-Vorpommern. Herrschaft und Verwaltung 1945 – 1948. München 1999
Rottleuthner (1994) Hubert Rottleuthner (Hg.): Steuerung der Justiz in der DDR. Einflußnahme der Politik auf Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte. Köln 1994
SBZ (1993) SBZ-Handbuch, Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945-1949. Hg. von Martin Broszat und Hermann Weber. München 1993
SBZ (1961) SBZ-Biographie. Ein biographisches Nachschlagebuch über die Sowjetische Besatzungszone Deutschlands. Bonn, Berlin (West) 1961
Sozialismus (1999) Sozialismus auf dem platten Land. Tradition und Transformation in Mecklenburg-Vorpommern von 1945 bis 1952. Hg. von D. van Melis. Schwerin 1999
Vereint (1966) Vereint sind wir alles. Erinnerungen an die Gründung der SED. Berlin (Ost) 1966
WwW (1995) Wer war wer in der DDR. Ein biographisches Handbuch. Hg. von Bernd-Rainer Barth u. a. Frankfurt/Main 1995
Mitarbeit
Die folgenden Personen haben mit Ihren Beiträgen, Einzelinformationen und/oder Korrekturen freundlicherweise zum Ausbau des MV-Data-Projekts beigetragen.
Dr. Rolf Bartusel: Trisinus GmbH, Münster
Dr. Klaus Baudis: Leiter der ehemaligen Forschungsgruppe „Geschichte des Ministeriums des Innern“ des Mecklenburgischen Landeshauptarchivs, Schwerin
Prof. Dr. Richard Bessel: University of York, York (UK)
Henrik Bispinck: Humboldt-Universität, Berlin
Dr. Jan Foitzik: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Grete Grewolls: Bibliotheksrätin, Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin
Dr. Martin Handschuck: Universität Rostock
Andreas Herbst: Diplom-Historiker, Forschungsbereich Widerstandsgeschichte an der
FU Berlin (Gedenkstätte Deutscher Widerstand)
Dr. Erika M. Hoerning: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin
Dr. Dierk Hoffmann: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landeshauptarchivs Schwerin, Schwerin
Prof. Dr. Joachim Mai: Greifswald
Dr. Helge Matthiesen: Waldeckische Landeszeitung, Korbach
Dr. Damian van Melis: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Dr. Jens Murken: Justus-Liebig-Universität, Giessen
Dr. Mario Niemann: Universität Rostock, Rostock
Oleg Peters: Diplomhistoriker, Berlin
Mathias Rautenberg MA: Geschichtswerkstatt Rostock e.V., Rostock
Dr. Elke Scherstjanoi: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Dr. Martin Schramm: Universität Bayreuth
Dr. Michael Schwartz: Institut für Zeitgeschichte München, Außenstelle Berlin
Dr. Andreas Wagner: Politische Memoriale e.V., Schwerin
Angrit Weber MA: Geschichtswerkstatt Rostock e.V., Rostock
Meik Woyke: Universität Hamburg, Hamburg
Gefördertes Projekt
Das Projekt wurde 1998 bis 2000 von der Fritz-Thyssen-Stiftung finanziell gefördert.